Österreich ist ein bissl anders

Kuriose Ereignisse und amüsante Begebenheiten von der k.u.k.-Zeit bis zur Gegenwart: ein zeitgeschichtlich-heimatkundliches Österreichbuch der anderen Art. (GE) Der geborene Wiener Autor Gerhard Tötschinger, bereits bekannt durch zahlreiche historische Bücher und Anekdotensammlungen, legt nun ein Österreich-Buch vor, das vom Titel an sein Venedig-Buch mit dem "Tante-Jolesch-Titel" "Nur Venedig ist ein bissl anders" erinnert. Eine (besonders heitere) Anekdotensammlung darf man sich in diesem neuen Band nicht erwarten, es handelt sich eher um die Darstellung geschichtlicher (Rand-)Ereignisse, die der aus großem Wissen schöpfende Autor hier präsentiert. Von Staatsbesuchen, technischen Leistungen, Theaterereignissen aus der k.u.k.-Zeit bis zur Staatsvertragsunterzeichnung 1955 spannt sich der Bogen der Kuriositäten und anderer wenig bekannter spezifischer "Austriaca", über die hier in bunter Folge, manches Mal eher mosaikartig, berichtet wird. Amüsant und für (zeit-)geschichtlich Interessierte spannend zu lesen ist die Sammlung allemal, die logischer Weise eine deutliche "Wien-Zentriertheit" aufweist ("Das Wiener Spiel"; "Der Wiener Schmäh"; "Vom Umgang mit Kaffee und Wien" - natürlich in Wien...). Und wenn auch vielleicht nicht alles den Augen kritischer Historiker standhält, man hat in humorvoller Weise auch als geborener Österreicher etliches dazu gelernt, wenn man das Tötschinger-Buch schmunzelnd aus der Hand legt. In diesem Sinne besonders für geschichtlich-heimatkundlich interessierte Leser/innen eine durchaus amüsante Lektüre. *bn* Johann Lenzenweger