Freiheit und Grenzen - Liebe und Respekt

Informative Abhandlung über den Versuch, Kinder frei aufwachsen zu lassen, aber ihnen dennoch Grenzen zu setzen. (PI) Wenn Kindern die Möglichkeit gegeben werden soll, sich frei und ohne Druck von Erziehungspersonen entwickeln zu können, ihnen aber dennoch konkrete Grenzen gesetzt und sie mit gewissen Regeln vertraut gemacht werden sollen, kann dies eine Reihe von Problemen aufwerfen. Die Pädagogin Rebeca Wild hat in Ecuador eine sogenannte "freie" Schule gegründet, in der versucht wird, Kindern im Kindergarten- und Schulalter eine alternative, nicht direktive Erziehung angedeihen zu lassen und sie in ihrer Entwicklung helfend zu begleiten, anstatt sie zu führen, zu konditionieren und zu bestrafen. Wild stellt in diesem Buch die These auf, dass für Kinder eine "vorbereitete Umgebung" zur Verfügung gestellt und ihnen Respekt und Liebe entgegengebracht werden müsse. Erst unter diesen Konditionen sei es sinnvoll und nützlich, Grenzen zu setzen und Regeln aufzustellen, die dem Kind die Sicherheit geben, sich zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln und seinen Weg zu gehen. Kinder sollten lernen, Entscheidungen zu treffen, sie sollten Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen für ihr Handeln tragen. Grenzen und Verbote sollten nicht willkürlich gesetzt, sondern dem Kind verständlich gemacht werden, um somit seine Akzeptanz zu erreichen. Rebeca Wild hat ihre Theorien zum Leben mit Kindern mit einer Vielzahl von praktischen Beispielen aus ihrem reichen Erfahrungsschatz untermauert und ermöglicht es ihrer Leserschaft somit, ihre Thesen nachzuvollziehen und deren Auswirkungen in der Praxis beleuchten zu können. Wer mit Kindern lebt und es sich zum Ziel gesetzt hat, diesen auf dem Weg zum Erwachsenwerden größtmöglichen Freiraum zu gewähren, sie aber dennoch mit gewissen Spielregeln vertraut zu machen, findet in diesem Buch sicherlich eine Reihe nützlicher Hinweise und Anregungen und kann sich anhand der ausführlichen und weit ausholenden Erläuterungen ein umfassendes Bild zum Thema machen. *bn* Michaela Grames